FAIRANTWORTUNG. Für bezahlbaren Wohnraum.

Was passiert mit dem Gelände der ehemaligen Mangin-Kaserne? Gemeinderat und Stadtverwaltung haben Ihre Absicht bereits kundgetan, das Nutzungskonzept des Geländes in enger Abstimmung mit dem Bürgerwillen zu entwickeln.

Wir, die Wohnungsbaugesellschaft Villingen-Schwenningen mbH, der Spitalfonds Villingen, die Familienheim Schwarzwald-Baar-Heuberg eG und die Baugenossenschaft Villingen eG, möchten uns gemeinsam dafür einsetzen, dass auf diesen Flächen für eine breite Bevölkerungsschicht bezahlbarer Wohnraum entsteht und wollen dafür das »Bündnis Für Faires Wohnen« schließen.

In Villingen-Schwenningen konnte in den vergangenen Jahren ein deutlicher Preisanstieg insbesondere bei Neuvermietungsmieten beobachtet werden. Vor allem Mietwohnungen in innenstadtnaher Lage sind sehr gefragt und von daher einer starken Teuerung ausgesetzt.

Zwangsläufig werden in den bestehenden Mietverhältnissen von einer Vielzahl der Marktteilnehmer auf der Angebotsseite Mieterhöhungsspannen ausgenutzt.

Neubauten wurden primär für den Erwerb von Eigentumswohnungen errichtet. Diese wurden größtenteils wiederum zu maximal erzielbaren Preisen an Kapitalanleger verkauft, welche die Wohnungen mit hoher Renditeerwartung vermieten. Dies führt perspektivisch zu einer Verdrängung von Haushalten mit niedrigem und inzwischen auch mittlerem Einkommen aus der Kernstadt. Die Preisentwicklung fördert tendenziell Single- und Paarhaushalte und führt zur sozialen Entmischung. Dem möchten wir entgegenwirken.

Über die Konversionsfläche „Mangin“ der französischen Streitkräfte und den sogenannten „Soldatenwohnungen“ eröffnet sich die einmalige Chance, der beschrieben Fehlentwicklung mit einem entsprechenden Wohnungsangebot nachhaltig entgegenzuwirken. Gleichzeitig handelt es sich dabei um eine große Herausforderung, da nicht die Stadt Villingen-Schwenningen sondern der Bund Eigentümerin der Grundstücke ist, mit dem es eine Einigung zum Erwerb und der Weitergabe der Flächen zu erzielen gilt.

Die Wohnungsgesellschaften des „Bündnis Für Faires Wohnen“ möchten sich vor diesem Hintergrund dafür einsetzen, dass auf den Konversionsflächen Wohnraum entsteht, der für breite Schichten der Bevölkerung bezahlbar bleibt und Segregationstendenzen entgegenwirkt. Zusätzlich verfügen die vier Unternehmen, dank ihrer langjährigen Marktpräsenz und der Herkunft aus dem kommunalen, genossenschaftlichen und sozialen Bereich, über ein breites Spektrum an Kompetenz in den unterschiedlichsten Bereichen des Wohnens. Auf dieser Grundlage freuen wir uns auf einen offenen, wechselseitigen und fairen Dialog mit den zukünftigen Bewohnern des Quartiers und Bürgern unserer Stadt.